Employer Branding für Social Enterprises: Was und wozu?

Hat Ihre Social Enterprise, Ihre soziale Organisation bzw. Ihr Verein eine klare Employer Branding-Strategie? Oder noch besser: Fangen wir damit an, was eine Employer Brand, zu Deutsch Arbeitgebermarke, ist. Wir sprechen von Marken, Image, Arbeitgebermarken, Arbeitgeberimage, Unternehmensimage usw. Also Schritt für Schritt:

Die Marke

Eine Marke gibt Sicherheit. Das gilt für den Konsumgüterbereich genauso wie für den Sozialbereich. Eine etablierte, gut bekannte Marke hat einen hohen Wiedererkennungswert, wird verstärkt wahrgenommen und man assoziiert Kompetenz auf dem jeweiligen Gebiet damit. Ein simples Beispiel ist hierfür die weltweit agierende NGO WWF. WWF kennt man, man weiß, dass sie sich für den Erhalt bedrohter Arten und den Schutz der Artenvielfalt einsetzt und man vertraut darauf, dass sie diese Kompetenz hat.

Das Arbeitgeberimage

Das Arbeitgeberimage ist etwas historisch gewachsenes. Werbeagenturen haben den Ruf, ihre MitarbeiterInnen auszubeuten. Behörden haben den Ruf, ihre BeamtInnen einfach machen zu lassen und eine internationale Corporate wie Siemens den Ruf, dass die MitarbeiterInnen funktionieren müssen und keine Fehler machen dürfen. Hinzu kommt noch, das man annimmt, dass die Angestellten, BeamtInnen, etc. einen bestimmten Lohn erhalten. Das Arbeitgeberimage ist nicht die Sicht einer einzelnen Person, sondern die einheitliche Wahrnehmung eines Arbeitgebers in der Gesellschaft. Das Unternehmensimage hingegen geht einen Schritt weiter und meint die gesellschaftliche Wahrnehmung des Unternehmens in all seinen Facetten (u.a. eben als Arbeitgeber).

Die Employer Brand

Im Gegensatz dazu ist die Arbeitgebermarke nicht historisch gewachsen, sondern folgt einer strategischen Ausrichtung. Die Employer Brand hat dabei als Ziel, das Arbeitgeberimage in einer bestimmten Art und Weise zu prägen. Aktives Employer Branding will die Wahrnehmung des Unternehmens als „guten Arbeitgeber“ verfestigen. Dabei wird aktiv und gezielt agiert. Gutes Employer Branding gibt Antwort auf die Frage, warum sich ein talentierter, qualifizierter und motivierter Mensch für einen bestimmten Arbeitgeber interessieren soll. Der Kern der Employer Brand ist dabei die Employee Value Proposition (EVP), die quasi der USP eines Arbeitgebers ist – das Alleinstellungsmerkmal, Werteversprechen, der Vorzug gegenüber den ArbeitnehmerInnen.

Die Employer Branding Strategie ist dabei die Strategie, mit der die Employer Brand kommunikativ verfestigt wird, d.h. der Weg zur erfolgreichen Arbeitgebermarke.

Zurück zum initialen Punkt: Der Employer Brand Ihrer Social Enterprise. Warum brauchen Sie eigentlich eine?

Social Enterprises, NGOs, Organisationen, Vereine etc. haben eines gemeinsam: ein einzigartiges Recruiting-Problem. Social Enterprises werden stetig besser darin, ihre Leistungen zu skalieren, im Fundraising und in der Arbeit innerhalb von strikten Regulierungen. Aber der Zugang zu qualifiziertem Personal wird immer schwieriger und damit wird auch das Wachstum der Social Enterprise schwieriger. Um an die Besten zu kommen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen/Ihre Organisation vom Rest heraussticht.

Die Besonderheit

Als Social Enterprise haben Sie den entscheidenden Vorteil, dass Sie Ihren MitarbeiterInnen Mehrwerte bieten können, mit denen normale Unternehmen nicht dienen können.

Warum? Weil die junge ArbeiternehmerInnen-Generation, die Millenials, auf der Suche nach Jobs mit Bedeutung sind und eher geneigt sind, für einen Arbeitgeber zu arbeiten, der ihnen im Rahmen ihres Jobs die Möglichkeit bietet, der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen.

Die Besonderheit im Employer Branding einer Social Enterprise im Gegensatz zu einem umsatzgetriebenen Unternehmen besteht nämlich genau darin, den MitarbeiterInnen erfolgreich den gesellschaftlich wertvollen Sinn Ihrer Tätigkeit zu vermitteln.