Cutting through the bubble ODER: WARUM MAN ÜBERHAUPT NOCH PRESSEARBEIT BRAUCHT

„Braucht man in Zeiten von Facebook & Co noch Pressearbeit“ fragt sich eine Veranstaltung und die Frage frisst sich ins Gehirn der Agentur. Um eines vorab klarzustellen, Semicolon Relations sieht sich selbst als Kommunikationsagentur, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Vermeintliche definitorische Grenzen zwischen Medienarbeit, Content Marketing, Social Media, Storytelling und auch klassischem Marketing ignorieren wir bewusst und überschreiten sie mit Freuden. Dafür steht auch der Name. Nach dem Semikolon kommt noch etwas – es geht weiter … und zwar auf Beziehungsebene.

Alle, die nun denken, dass dies nun ein esoterisch angehauchtes Loblied auf die Pressearbeit ist, seien an dieser Stelle gleich mal mit der harten, technischen Realität konfrontiert: Ihr redet über die „Filter Bubble“ – wir auch! Diese kleine, feine Blase, die wir und ausgetüftelte Algorithmen im Social Web kreieren. Die nur das durchlässt, wovon wir oder der Algorithmus denken, dass es uns gefällt, bewegt oder unterhält. Das, was unseren FreundInnen gefällt, die wir in der Regel nach gemeinsamen Wert- und Weltvorstellungen aussuchen. Ihr sprecht über die neuesten Facebook-Änderungen im Newsfeed, die persönlich generierten Content höher ranken als jenen von Unternehmen? Wir auch! Aber damit beschäftigen wir uns leider, leider erst ein anderes Mal. Sorry, liebe Nerds, es geht tatsächlich mit dem Beziehungs-Ding weiter.

Denn dort, wo private Nutzer an die Grenzen der Filter Bubble stoßen, tun das JournalistInnen ebenfalls. Warum sollte es Ihnen anders ergehen als allen Anderen? In ist, was drin ist, quasi. Beschäftigt sich ein Journalist mit der Startup-Szene, wird er Startup-relevante Themen in seinem Newsfeed vorfinden. Immerhin hat er viele Freunde aus der Szene, liked Postings aus der und über die Szene und schreibt zu guter Letzt auch noch selbst darüber. Das Paradebeispiel für die Filterblase. Klar ändert sich die Blase, so wie sich auch Interessen oder relevante Themen ändern, aber das Algorithmus-Pack lässt so leicht nicht locker. Was das mit Pressearbeit zu tun hat? Viel, denn meine Aufgabe ist es, die Blase manchmal behutsam zum Platzen zu bringen.

Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Ein mir bekannter Redakteur schreibt über Autos. Autos. Und noch mehr Autos. Aber definitiv nicht über e-Bikes. Niemals nicht. Nur zwei Räder? Igitt! Und doch hat er es getan und er hatte einen Mordsspaß dabei. Denn eine ambitionierte Kommunikatorin hat ihm eine Story gepitcht, der er nicht widerstehen konnte. Auto gegen e-Bike, durch die Stadt, auf Zeit. Mit Humor, einer Prise Frechheit und Kreativität wurde daraus ein wunderbarer Bericht und das nicht nur, weil das e-Bike, dessen Hersteller ich zu diesem Zeitpunkt betreute, gewann. Anderes Beispiel gefällig?: Ein Startup-Medium, das über ein soziales Programm zur Förderung von Projekten zur Chancengleichheit schreibt? Klar, wenn die Story stimmt. Die selbe Kommunikatorin präsentierte die Story dem Journalisten aus einer komplett neuen Perspektive: jener der Digitalisierung. Die Challenge: Jene Projekte herauszufiltern, die eine Digitalisierungskomponente enthielten und genau diese als in sich geschlossene Geschichte zu erzählen. Was soll ich sagen? Mission completed!

Meine Pitches, also der Versuch, andere Personen zu überzeugen, über ein Projekt, ein Geschäftsmodell oder eine Kampagne zu berichten, die nicht per se in ihrer Filterblase auftaucht („Cutting through the bubble“), unterscheiden sich nicht von jenen der Startup-Szene. Es geht darum, eine Story (Stichwort Storytelling) aus einer Perspektive erzählt, die dem Adressaten interessant erscheint und ihn überzeugt, daraus etwas zu machen. Und das geschieht nun mal ausschließlich auf der persönlichen Ebene, der Beziehungsebene.

Denn Geschichten werden von Menschen erzählt.

Sie wollen auch Ihre Story erzählen? Kontaktieren Sie mich gerne unter stefanie.kurzweil@semicolon-relations.com oder +436503663008.