Ein kleiner Malkurs:
Die Betreuung von Startups

Die Betreuung von Startups ist intensiv. Man hat es mit einer Gruppe leidenschaftlicher Personen zu tun, die alle für diese eine Idee brennen und nichts mehr wollen, als dass sie funktioniert. Wochenenden oder Feierabende gibt es für die GründerInnen – gerade in der Anfangsphase – nicht. Als Kommunikationsberaterin eine Herausforderung, gleichzeitig aber eine spannende Zeit; man lässt sich von der Euphorie anstecken.

Die Arbeit mit Early-Stage-Startups gleicht dem Bemalen einer weißen Leinwand, die noch völlig leer und unberührt ist. Es gibt viele Ideen, wie sich das Unternehmen nach außen präsentiert, aber eben noch keine Strategie dahinter. Gemeinsam mit den GründerInnen die eigene Unternehmensidentität zu entwickeln, das Profil herauszuarbeiten und die Ergebnisse in eine Strategie zu gießen, die dann umgesetzt wird, ist das Bemalen dieser Leinwand. Zu Beginn steht das fertige Bild noch nicht feststeht.

Einen solchen Branding-Prozess mit einem etablierten Unternehmen zu durchlaufen ist für mich als Kommunikatorin die größere Herausforderung. Die Antwort auf das Warum ist simpel: Weil es schon eine, oftmals unbewusst gelebte, Kommunikationsstrategie gibt. Meistens ist sie nicht dokumentiert, sie wurde auch nicht gemeinsam abgeleitet, sondern ist aus dem Arbeitsalltag heraus entstanden. Hier einzugreifen heißt, Vorhandenes aufzuarbeiten und dabei eine Offenheit bei den UnternehmensmitarbeiterInnen zu schaffen, Nicht-Bewährtes über Bord zu werfen, um so Platz für Neues zu machen, das man gemeinsam entwickelt. Um beim Beispiel des Malens zu bleiben: Hier geht es nicht darum, ein Bild „from the scratch“ zu erschaffen, sondern die Essenz eines vorhandenen Bildes zu finden und rund um diese das Bild neu zu arrangieren. Nur so können die vorab definierten Ziele erreicht werden.